Musik für Zirkusshows & Artisten
Wie bei jeder Musik, die sich auf Visuelles bezieht, zielt auch die Musik im Zirkus darauf ab, die Eindrücke die das Auge aufnimmt mit Höreindrücken zu unterstützen und zu verstärken.
Stilistisch, atmosphärisch, dramaturgisch – je besser Musik und artistische Darbietung ineinander greifen, umso mehr wird das Publikum mitgenommen, gefesselt, verzaubert. Und umso mehr wird auch der Artist bei seiner Arbeit beflügelt – schließlich hat es seinen Grund, wenn erfahrene Artisten sagen, dass Musik bis zu fünfzig Prozent des Erfolgs ihrer Nummer ausmachen kann.
Damals wie heute.
Traditionelle Zirkusmusik wird immer noch gespielt und in vielen Shows auch vom Publikum erwartet.
Betrachtet man jedoch die ganze musikalische Palette, die heute tatsächlich im Zirkusgeschehen gefragt ist und zur Anwendung kommt, dann reicht das Spektrum von traditionellen Elementen über sämtliche Stile und Einflüsse aller jemals da gewesenen oder tagesaktuellen Musik rund um den Erdball bis hin zu wirklich neuer, experimentierfreudiger Musik.
Für mich als Komponist gab es dabei nie eine qualitative Aufteilung zwischen „alt“ und „neu“, „traditionell“ und „modern“. Vielmehr zwischen „gut gemacht“ und „schlecht gemacht“, „passend“ und „nicht passend“, und auch zwischen „raffiniert“ und „langweilig“.
Der stilistische Schwerpunkt und das Maß an Freiheit bei der musikalischen Gestaltung einer Show oder eines Acts unterscheiden sich naturgemäß nach Art des Events, dem Konzept der Show und den Vorstellungen des Artisten oder des Veranstalters.
Dabei sollten speziell Kompositionen für Livebands über die spezifische Eigenschaft verfügen sich beim Spielen zu einem hohen Grad flexibel gestalten, spontan umbauen oder in bestimmten Teilen verlängern oder verkürzen zu lassen, und dies auch noch in möglichst musikalischer Art und Weise. Denn Vieles was in der Manege geschieht ist unvorhersehbar und ändert sich von Tag zu Tag – teilweise in Nuancen, teilweise aber auch ganz massiv – und die Stärke einer Liveband in diesem Umfeld zeigt sich eben auch gerade darin, wie dicht sie dem Artisten und dem Geschehen folgt.
Ich selbst bin immer bestrebt meine Stücke in den Dienst der Sache zu stellen, ihnen aber auch immer etwas Spezielles zu geben, und unabhängig vom Stil etwas zu kreieren an dem ich auch selber Spaß habe.